Wenn zuckende Beine den Schlaf rauben

Beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) treten Symptome wie Bewegungsdrang und unangenehme Empfindungen besonders dann auf, wenn der Körper zur Ruhe kommt, also beim Sitzen oder Liegen. Die Betroffenen können dann oft nicht gut einschlafen und sind am nächsten Tag müde und erschöpft. Auch längeres Sitzen etwa bei Autofahrten, Theater- oder Kinobesuchen kann zu Beschwerden führen. Vom Syndrom der ruhelosen Beine sind in Deutschland drei bis zehn Prozent der Men-schen betroffen – Frauen häufiger als Männer.

Die Ursachen dieser neurologischen Krankheit sind vielfältig: Neben erblicher Vorbelastung können eine fortgeschrittene Nierenschwäche, Eisenmangel, bestimmte Medikamente oder Schädigungen von Nerven oder Gelenken Auslöser für ein RLS sein. Die Behandlung der Grunderkrankung ist daher besonders wichtig. Relativ häufig kommt RLS in der Schwangerschaft vor – zwischen 15 bis 25 Prozent der Schwangeren sind davon betroffen.

Ein weiterer Faktor kann ein gestörter Stoffwechsel des Botenstoffs Dopamin sein: Der Bewegungs-drang im Ruhemodus oder Schlaf wird dann nicht mehr ausreichend unterdrückt und ungefiltert an die Muskeln weitergegeben. Medikamente wie L-Do-pa sowie Dopamin-Agonisten können die Beschwerden lindern. Sie können allerdings auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, wie Be-nommenheit, Übelkeit oder Schlafstörungen. Deshalb ist eine fachärztliche Behandlung sinnvoll.

Erkrankte können aber auch selbst etwas gegen die Beschwerden tun. Wichtig ist eine ausreichende Eisenzufuhr in der Ernährung. Ein guter Eisenlieferant ist Fleisch. Aber auch Vitamin-C-Lieferanten wie Orangen oder Brokkoli unterstützen die Eisenaufnahme, denn Vitamin C fördert diese.

Um die Durchblutung zu fördern, helfen Wechselduschen, Fußbäder, Massieren und Bürsten der Beine. Auch Schwimmen, Radfahren, Spaziergänge oder Gartenarbeit sind geeignet. Auf koffeinhal-tige Getränke, Alkohol und Nikotin sollten Betroffene am besten schon nachmittags verzichten.

Da RLS für andere nicht sichtbar ist, können diese die Beschwerden nicht immer nachvollziehen. So kann ein Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen unterstützend sein. Auch Ihre Apotheke vor Ort berät Sie gerne hinsichtlich einer optimalen Eisenversorgung und hat weitere Tipps zur Minderung der Beschwerden bereit.